Sektionsabend mit Holger Birnbräuer “Vom Kilimanscharu zum Mt. Everest”

Zum jüngsten Sektionsabend am 1. Dezember konnte der zweite Vorsitzende der Sektion Baden-Baden/Murgtal, Markus Jost, zahlreiche Mitglieder und Gäste im gut gefüllten Sektionszentrum begrüßen. Der Referent, Holger Birnbräuer, begann seinen  begeisternden Vortrag über die Besteigung der fünf höchsten Berge von fünf Kontinenten mit dem höchsten Gipfel Afrikas, dem knapp 5900 m hohen Kilimanscharo. Über die verschiedenen Klimazonen ging es über mehrere Etappen auf den Kibo, einen sogenannten Schichtvulkan, der noch letzte Reste der früher sehr viel größeren Eiskappe trägt. Man rechnet damit, dass der kleine Plateaugletscher bis 2030 vollständig verschwunden sein wird.

Gut 1000m höher ist der zweite der „seven summits“, den Birnbräuer besteigen konnte. Der Aconcagua als höchster Berg Südamerikas, lockt zahlreiche Bergsteiger aus aller Welt, weil er über die Normalroute auf der Nordseite technisch einfach zu besteigen ist. Die Herausforderung ist einerseits die lange Anmarschroute und andererseits die enorme Höhe. Insofern ist eine gute Akklimatisation unabdingbar für den Gipfelerfolg.

Der Elbrus, im europäischen Teil des Kaukasus in Russland gelegen, ist ein gut 5600 m hoher, vergletscherter Vulkan, der vor gut 2000 Jahren zum letzten Mal ausbrach. Birnbräuer bestieg zunächst den 20m niedrigeren Ostgipfel über die Nordseite des Massivs. Später nahm er sich auch noch den 5.642m hohen Westgipfel vor, der über die mit Liften gut erschlossene Südseite wesentlich leichter erreichbar ist.

Im zweiten Teil des Vortrags widmete sich der Referent zunächst dem „kältesten Berg der Erde“, dem knapp 6.200 m hohen Denali in Alaska. Mit einer kleinen Maschine landet man auf dem Gletscher auf etwas über 2000 m Meereshöhe. Von dort geht es mit Tourenski und Transportschlitten auf die erste Etappe in Richtung „West buttress“. Über mehrere Lager führt die Route hinauf auf den höchsten Punkt Nordamerikas.

Höhepunkt – und zwar buchstäblich – war die Expedition auf den 8848m hohen Everest, und zwar von der Nordseite, von Tibet aus. Spektakuläre Drohnenaufnahmen begleiteten den Aufstieg auf den Nordsattel auf über 7000 m Höhe, wo ein Höhenlager errichtet wurde. Ab diesem Punkt wird in der Regel Flaschensauerstoff eingesetzt um die große Höhe gesund zu überstehen. Über Fixseile gesichert führte der weitere Aufstieg entlang des Nordgrats über weitere Hochlager zum Gipfel, den Birnbräuer mit seiner Gruppe zwar erschöpft aber gut innerhalb des Zeitlimits erreichen konnte. Das ehrliche Fazit des Referenten: Es war zwar der höchste, aber nicht der schönste Gipfel!

Rudolf Schübert