Dreitausender-Runde im Nordschwarzwald

Die Eckdaten waren dann doch ganz gut geschätzt: 1100 Höhenmeter, 45 km und viereinhalb Stunden. Tatsächlich standen am Schluss der Tour dann etwa 120 Höhenmeter mehr auf der Uhr; aber der Reihe nach:
Pünktlich um 9 Uhr starteten Günter, Hans-Olaf und ich bei herrlichem Spätsommerwetter am Bahnhof Bühl in Richtung Burg Windeck. Die steilen Rampen vor der Guggenhütte und am Klotzberg ließen den Puls dann schon mal kurz über die Komfortzone schnellen. Der weitere Anstieg verläuft gleichmäßig über den Buchkopfsattel und die Kappler-Wald-Hütte nach Hundseck, wo sich eine kurze, rasante Abfahrt nach Sand anschließt. Nahezu topfeben geht es weiter bis zum Herrenwieser Sattel, bevor der gleichmäßig steile Schlussanstieg zum ersten „Tausender“, der Badener Höhe, ansteht.
Nach einer kurzen Erholungspause führt uns ein kurzer Abstecher zum Seekopf, dem zweiten „Tausender“ des Tages. Zuvor ist allerdings eine kurze, technisch anspruchsvollere Passage (S 1 bis S 2) in der Abfahrt zu bewältigen. Anschließend geht es flott über Waldwege unterschiedlicher Art und Güte hinunter nach Herrenwies, wo uns der letzte größere Anstieg Richtung Mehliskopf erwartet. In gleichmäßigem Tempo bewältigen wir die letzten 250 Höhenmeter bis zum Gipfelturm oberhalb der Skipiste. Ein letzter Müsliriegel stärkt uns für die anstehende lange Abfahrt in die Rheinebene. Nach einer zweiten technischen Passage quert der Trail kurz die Mehliskopfpiste um anschließend in einen bequemen Waldweg zu münden. Am Sand trennen sich unsere Wege, denn Günter kehrt auf direktem Weg nach Baden-Baden zurück, während Hans-Olaf und ich längs der ehemaligen Skipiste Richtung Bärenfels hinunterstechen. Zügig geht es entlang des Falkenfelsenwegs und zum Schluss auf dem ausgewaschenen Briefträgerweg, der schon bessere Tage gesehen hat, hinunter nach Bühlertal und weiter über die Bühler Seite nach Bühl. Hans-Olaf belohnt sich mit frischen Feigen, während ich mich mit zwei Kugeln Eis für die Anstrengungen belohne.

Rudolf Schübert