Die Zukunft liegt im Nachwuchs und in der Ausbildung – Mitgliederversammlung der Sektion Baden-Baden/Murgtal

Zahlreiche Mitglieder waren am 29. April der Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung des DAV Baden-Baden/Murgtal gefolgt. Der größte Verein in Mittelbaden mit seinen rund 3600 Mitgliedern veranstaltete auch in diesem Jahr seine Mitgliederversammlung im Sektionszentrum in Baden-Badener Gewebepark Oos-West.

Der  erste Vorsitzende, Rudolf Schübert, begrüßte rund 70 anwesende Mitglieder. Turnusmäßig standen in diesem Jahr die Wahlen des Vorstandes an. Nach der Feststellung der rechtzeitigen Einberufung und der Beschlussfähigkeit der Versammlung erfolgte der Tätigkeitsbericht des Vorstands.

Ein Überflutungsproblem im Bereich der Außenanlage der Kletterhalle macht eine Neu- und Umgestaltung notwendig. Ebenso war der Verein betroffen von einer Einbruchserie in der Kletterhalle, was in beiden Fällen zusätzliche Investitionen erforderte. Weiterhin beschäftigt den Verein auch immer noch das umstrittene Kletterverbot an der Badener Wand an den  Battertfelsen. Hier ist man nach wie vor im Austausch und in enger Kooperation mit dem Arbeitskreis „Klettern und Naturschutz Battert/Nordschwarzwald”. Eine weitere wichtige Kernaufgabe sieht der Vorsitzende im Bereich der Schulung und Ausbildung von allen Mitarbeitern im Verein, im Bereich des Ehrenamtes genauso wie  in der Teilzeitbeschäftigung. Die Digitalisierung stellt den Verein weiterhin vor große Herausforderungen. Auch strengere Auflagen und Vorgaben des Hauptverbandes aus München halten die Sektion permanent auf Trab und erfordern immer wieder neue Kraftanstrengungen. Ein erfolgreiches und gelungenes Projekt ist die in Kürze abgeschlossene „Zertifizierung Jugendfreundlicher Verein“.

Die nachfolgenden Berichte der einzelnen Spartenleitern spiegelten dann die Aktivitäten des Vereins wider:

Im Referat Öffentlichkeitsarbeit gab Thomas Regenold einen Rückblick über die öffentlichen Veranstaltungen des Vereins. Im Oktober 2024 war in der Kletterhalle wieder einen Tag der offenen Tür; hier konnten sich Besucher und interessierte Bergsportler einen Überblick verschaffen über die zahlreichen Angebote des Vereins. Im  Winterhalbjahr wurden wieder interessante Vortragsabende  für alle Mitglieder und auch Gäste von außerhalb des Vereins angeboten. Der aktuelle Bergsportbereich wurde mit rund 37 durchgeführten Touren in der „Sparte Bergwandern“ von der Spartenleiterin Annegret Hans am stärksten repräsentiert. Das Programm „Bergwandern“ erstreckte sich nicht ausschließlich auf Wanderungen in den deutschen und französischen Mittelgebirgen, sondern auch auf anspruchsvollere Wanderungen im gesamten Alpenraum. Im Bereich Bergsteigen, Skitouren und Klettern waren die Touren im Jahr 2024 leicht rückläufig. Zu wenig ausgebildete Tourenleiter im Bereich „Bergsteigen“ und „Klettersteige“ sind die Gründe dafür, so die Aussage von Spartenleiter Reiner Gerstenberger. Günter Heller ist schon seit vielen Jahren zuständig im Bereich Biking. Der Verein ist hier seht gut aufgestellt, so werden nicht nur MTB angeboten, sondern auch Gravel-Touren. Die Angebote richten sich an nahezu alle Leistungsklassen. Im Bereich Fahrtechnik bietet man regelmäßig Kurse an. Eine aktive Familiengruppe bestehend aus 8 bis 9 Familien trifft sich alle zwei Wochen zum Klettern und Bouldern in der Halle, in spielerischer Form um den Nachwuchs mit Spaß und Freude in die vertikale Welt einzuführen. Eine Hüttentour in den Alpen mit Gipfelbesteigung war im Sommer 2024 ein weiteres Highlight.In der Sparte Ausbildung konnten insgesamt neun Outdoorkurse mit 45 Teilnehmern durchgeführt. Der in München ansässige übergeordnete DAV-Hauptverband hat sich zum Ziel gesetzt bis zum Jahre 20230  klimaneutral zu sein; eine große Herausforderung für die Sektion. Im Bereich Natur- und Klimaschutz ist deshalb Christian Fütterer für den Verein aktiv und der richtige Mann. Laut seinem Bericht gibt es erhebliches Potenzial im Bereich der Innenbeleuchtung in der Kletterhalle, weil hier die ermittelten Energiekosten besonders hoch sind. Auch das Thema Photovoltaik wird er in naher Zukunft angehen um entsprechende Verbesserungen im Bereich Nachhaltigkeit für die Sektion erzielen.

Zur finanziellen Situation des Vereins gab Schatzmeister Hartmut Thiel einen Überblick. Im Jahr 2024 standen den Einnahmen von 432.110.-€ Ausgaben von insgesamt 451.686.-€ gegenüber. Der operative Fehlbetrag von 19.576.-€ wurde durch Rücklagen ausgeglichen. Für den Haushaltsentwurf wird in 2025 eine schwarze Null angesetzt.

Nach der einstimmig erfolgten Entlastung des Vorstandes standen noch die Wahlen zum Vorstand an. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Für die bisherige Schriftführerin Sandra Ortner, die aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte,  wurde Susanne Heller als Nachfolgerin ebenfalls einstimmig gewählt. In den Ehrenrat wurde Helmut Schmeisser neu gewählt.

Am Schluss der Versammlung wurden dann noch 21 anwesende Mitglieder für 25, 40, 50 sowie 55 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Der ebenfalls anwesende Wolfgang Rath konnte gar für 75 Jahre Mitgliedschaft in der Sektion Baden-Baden/Murgtal geehrt werden. Rudolf Schübert überreichte den Jubilaren ein kleines Wein- bzw. Blumenpräsent mit Ehrennadel , verbunden mit den besten Wünschen seitens des Vereins. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die langjährige Buchhalterin und ehemalige Schatzmeisterin, Christa Peter, mit einem Präsent in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Thomas Regenold

 

 

 

Bergabenteuer in den Sextener Dolomiten – Ein Vortrag von Manfred Weber

Am vergangenen Freitag, den 7. Februar 2025 fand unser zweiter Sektionsabend im neuen Jahr in der Kletterhalle statt.  Erfreulicherweise kamen auch an diesem Abend rund 40 – 50 begeisterte Zuhörer um sich den Vortrag anzusehen. Manfred Weber, unser Vortragsreferent, war im Sommer 2023 im Herzen von Südtirol unterwegs. Er berichtete von beeindruckenden Landschaften, bizarren Felsgipfeln aber auch der ein oder andere Abstecher in die Kultur ließen ihn von dieser herrlichen Region schwärmen. Absolutes Highlight war natürlich die Wanderung rund um die drei Zinnen.

Aber auch der „Alpini-Steig“ durfte natürlich nicht fehlen! Es handelt sich hierbei um eine klassische Via Ferrata, abgesichert zum Teil mit Eisenleitern und gespannten Drahtseilen. Auf einer Länge von rund 17 km verläuft der anspruchsvolle Weg auf einem sehr schmalen Felsband entlang des großen Felsmassives des Elferkogels. Eine tolle Aussicht sowie jede Menge Luft unter den Füßen sind hier garantiert! Unterwegs war er wie immer mit seiner Lebensgefährtin Sieglinde, unter anderem dann auch auf dem sogenannten „Drau-Radweg” entlang der Strecke zwischen Sexten und Brixen. Ein Besuch im „Messmer Mountain Museum“ rundete den schönen Vortrag ab.

Thomas Regenold

BERG (ER) LEBEN in Schnee und Eis – Erster Sektionsabend im neuen Jahr am 10. Januar 2025 mit Dietmar Muser

Am Freitag, den 10. Januar 2025 ist es wieder soweit: Unsere Sektion lädt alle Bergsportfreunde zu einem spannenden Vortrag ins Kletterzentrum  in Baden-Oos ein.

An diesem Freitag endet dann der Kletterbetrieb um 19.00 Uhr. Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr.

Unser Referent, Dietmar Muser,  wird über Sommerwanderungen, Klettern, sowie Hochtouren aus dem gesamten alpinen Raum berichten.  Am Ende des Vortrages wird es dann auch noch etwas winterlich mit kurzen Berichten von Skitouren in den Alpen und in Lappland.

Die Sektion lädt alle Mitglieder so wie auch Gäste recht herzlich ein.

Thomas Regenold

Weihnachtsfeier für die Aktiven mit guter Stimmung

Am Freitag, den 13. Dezember lud unser Vorstand alle aktiven Mitglieder zu unserer diesjährigen Jahresabschlussfeier 2024 in unser Sektionszentrum ein.

Rudolf Schübert, unser 1.Vorsitzender konnte zahlreiche Aktive begrüßen und hielt eine kurze Rückschau auf das Jahr 2024. Er dankte vor allem den „Aktiven“ für die Mitarbeit im Verein über das ganze Jahr und wünschte sich auch für die Zukunft, dass auch weitere Mitglieder sich ehrenamtlich im Verein engagieren.

Zahlreiche Aktive aus den verschiedensten Sparten kamen am Abend in lockerer Atmosphäre zusammen und konnten sich über viele interessante Themen rund um den Verein austauschen.

Aber nicht nur Zukunft und Gegenwart war an diesem Abend ein Thema. Unser ehemaliger Vorsitzender, Kalle Weidinger, versetzte die Aktiven mittels eines Bildvortrages noch einmal zurück in die jüngere Vergangenheit bis zur Jahrtausendwende, und zu den Anfängen in der angemieteten „Bühler Kletterhalle“ im damaligen Kampfsportzentrum Dokan. Unter dem Motto „aus der guten alten Zeit“ konnte Kalle zu fast jedem Bild auch eine schöne Geschichte erzählen, was den einen oder anderen sicher wehmütig zurückblicken ließ!

Mit dreierlei spanischer Paella, selbstgebackenem Kuchen und Waffeln sowie Weihnachtsplätzchen war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt!

 

Thomas Regenold

Fotos: Sven Trüb und Thomas Regenold

Das Programm Dezember 2024 bis Mai 2025 ist da…

Das neue Winterprogramm (Dezember 24 bis Mai 25) ist online verfügbar. Der Versand an die Mitglieder wird voraussichtlich bis spätestens Mitte Dezember erfolgen. Informieren Sie sich jetzt schon über das umfangreiche Ausbildungs- und Tourenangebot!

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Tag der offenen Tür am 13. Oktober im Sektionszentrum – Ein toller Erfolg!

Am Sonntag, 13. Oktober öffnete unser Sektionszentrum seine Türen für alle interessierten und sportbegeisterten Besucher. Der Tag der offenen Tür bot eine aufregende Gelegenheit, die verschiedenen Angebote der Kletterhalle kennenzulernen und sich aktiv an den zahlreichen Aktivitäten zu beteiligen. Die Veranstaltung war natürlich geprägt durch unser Angebot des Schnupperkletterns, bei dem Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen die Möglichkeit hatten, unsere Kletterwände auszuprobieren. Unter fachkundiger Anleitung unserer Kletterbetreuer konnten die Neulinge ihre ersten Kletterversuche wagen und das Gefühl von Höhe und Erfolg erleben. Die Begeisterung war bei allen Kletterern spürbar, als sie ihre persönlichen Grenzen testeten und neue ungewohnte Höhen erreichten. Für die besonders Mutigen gab es eine spannende Abseilaktion. An einem speziellen Abseilgerät konnten die Teilnehmer den Nervenkitzel des Abseilens erleben, begleitet von den Erklärungen und Tipps von einem unserer erfahrensten Kletterer in der Sektion, Hans-Jürgen Reiter. Viele wagten den Moment, wenn es auf einmal runter geht in die Tiefe, und erlebten einen adrenalinfördernden Moment – ein unvergessliches Erlebnis für alle!

Des Weiteren war unser Verein vertreten durch das Bergwander-Team um Annegret Hans,  der Spartenleiterin für „Bergwandern“. Mit einem Info-Stand, unterstützt von Eberhard Wild, Monika Faißt und Marianne Großklaus, gaben unsere Wandexperten wertvolle Tipps und Tricks für angehende Bergwanderer und informierten interessierte Besucher über die besten Wanderwege in der Umgebung oder in den Alpen. Das Team beantwortete zahlreiche Fragen zu Ausrüstung, Sicherheit und den besten Jahreszeiten für Bergtouren. Die Besucher zeigten großes Interesse und nutzen die Gelegenheit, sich mit unseren erfahrenen Wanderleitern auszutauschen.

Familiengruppenleiterin Regina Busch und Markus Jost präsentierten die Familiengruppe ebenfalls mit einem Infostand. Für das leibliche Wohl mit Kaffee und Kuchen sowie Pizza und Flammkuchen aus dem Ofen sorgte unser DAV-Jugend Team.

 

Thomas Regenold

 

Winterliche Schneewanderung im Herbst

Am vergangenen Wochenende waren wir auf Sektionstour im Lechtal mit geplanter Besteigung der Braunarlspitze.  Rolf Gassenschmidt, unser Tourenleiter hatte diese Tour im Sektionsheft ausgeschrieben. Aufgrund des massiven Wintereinbruchs war an eine Überschreitung der Braunarlspitze aber leider nicht zu denken. So wurde aus einer geplanten Bergtour mit Felskontakt mal schnell eine klassische Winterwanderung im Tiefschnee!

Aufgrund der schlechten Wettervorhersagen stiegen wir am Samstagmorgen auf einem kürzeren Weg als geplant zur Biberacher Hütte auf rund 1822 Meter auf. Unseren Startpunkt verlegten wir auf den Parkplatz „ Landsteg“ auf rund 1100 Metern Höhe.  Bei leichtem aber anhaltendem Regen stapften wir mit gebremstem „Flow“ auf nassem Forstweg Richtung Biberacher Hütte. Den vom Wetterbericht angekündigten Neuschnee bekamen wir dann ab rund 1300 Metern immer leibhaftiger zu spüren. Starker Nebel, null Sicht und weiter aufwärtssteigend immer tieferer Schnee, verwandelten diese Herbsttour in eine reinrassige Wintertour! Auf der Hütte dann angekommen war schon der Hüttenwirt mit dem Pistenbully im Einsatz.

Nach einer kalten Winternacht in der Hütte, wurden wir am Sonntagmorgen mit einem Traumwetter belohnt! Blauer Himmel, beste Schneeverhältnisse für eine Schneeschuhtour (die wir leider nicht dabei hatten) und eine weite Rundumsicht bis ins Rätikon entschädigten für den mühsamen Aufstieg am Vortag.

Bei winterlichem Schönwetter stiegen wir am Sonntagmorgen im tiefen Schnee von der Hütte wieder ab zu unserem Startpunkt am Parkplatz. Den geplanten Aufstieg zur Göppinger Hütte auf rund 2200 Metern ersparten wir uns allerdings. Nach kurzer Besprechung in der Gruppe entschieden wir uns dann für die Weiterfahrt nach Lech. Von dort starteten wir dann einen wunderschönen Panoramaweg entlang des Lech auf die untere Älple, mit dem Ziel Gasthaus Älple. Gegen 17.30 Uhr waren wir dann wieder zurück am Startpunkt und machten uns wieder auf die Heimfahrt.

Thomas Regenold

Genusstouren im Kleinwalsertal im Juli 2024

In der Sackgasse!

Nachdem ich mir im letzten Jahr beim Bouldern den Fuß gebrochen hatte, wollte ich diesen Sommer prüfen, ob dieser der Belastung von Alpenwanderungen mit vielen Höhenmetern standhält. Hierfür erschien mir die Beschreibung „Genusstouren im Kleinwalsertal“, geplant und geführt von Hartmut Thiel, genau richtig.

Sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten am Mittwoch mit zwei PKWs von Baden-Baden/ Rastatt aus in Richtung der schönsten Sackgasse Österreichs (oder der Welt?). Das Kleinwalsertal wird auch als Sackgasse bezeichnet, da es mit dem PKW nur von Deutschland aus und eben nicht von Österreich erreichbar ist. Eine Teilnehmerin war schon vor Ort, genau wie Hartmut. Somit bestand die Gruppe aus vier Teilnehmerinnen und vier Teilnehmern. Glücklicherweise waren im Gästehaus Wildbach (ca. 1100 m) bereits die Zimmer gemacht und wir konnten diese schon vormittags beziehen. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung waren alle heiß auf die ersten Höhenmeter zu Fuß. Um 13:15 Uhr brachen wir zu einer schönen Trainingstour mit dem Ziel Innere Kuhgehren Alpe (1673 m) auf. Die knapp 600 Höhenmeter waren für die Teilnehmer kein Problem, jedoch war die Startgeschwindigkeit mehrerer Wanderer zu hoch, sodass Hartmut etwas einbremsen musste. Diese Maßnahme war auch sinnvoll, da wir die eingesparte Energie schon am nächsten Tag benötigen sollten. Kurz vor der Kuhgehren Alpe überraschte uns Starkregen, der uns zwang, die Regengarnitur überzuziehen. Die Alpe war bewirtschaftet,  und wir konnten in einen urigen Seitenraum einkehren.

Foto: Kuhgehren Alpe (Lukas Schübert)

Hier habe ich unter anderem die beste Käsesuppe meines Lebens gegessen und ich war nicht der einzige, der dies bestätigte und seinen Gaumen damit verwöhnte. Glücklicherweise ließ der Regen nach und wir konnten nach der Stärkung entspannt und mit einem guten Gefühl im Magen absteigen.

Das Wetter ist unberechenbar in diesem Jahr und das gilt vor allem für diverse Wetter-Apps. Grundsätzlich widersprachen sie sich und passten auch selten zum tatsächlichen Wettergeschehen. Hartmut ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und entschied gemeinsam mit der Gruppe, dass schon am zweiten Tag die wohl größte Tour auf den großen Widderstein (2533 m) angegangen werden sollte. Die besagten Wetter-Apps zeigten geringe Niederschlagsmengen an, jedoch wurde es ein sonniger Tag. Wir nahmen den ersten Bus um neun Uhr Richtung Baad. Dieser kleine und gemütliche Ort markiert den Talschluss und das Ende der befahrbaren Straße. Leider mussten wir schon in Mittelberg umsteigen. Da ich ganz vorne saß (ich will ja was sehen) hatte ich nicht mitbekommen, dass die Gruppe den Bus verlassen hatte. Ein Halt später fiel mir auf, dass ich mit der Fahrerin alleine im Bus war. Kurzum ich nahm den nächsten Bus nach Baad und kam ca. 15 Minuten später dort an. Nach diesem ersten kleinen Schock ging es erst recht flach entlang dem Bärguntbach in Richtung Bärgunthütte. Von da an wurde der Aufstieg steiler und wir kamen langsamer voran. Bevor die Kraxelei am Fels des großen Widdersteins mit dem Wanderschwierigkeitsgrad T3-T4 angegangen werden konnte, wurde die Gruppe aufgeteilt. Während drei Teilnehmer zum Gipfel aufsteigen wollten, entschieden sich die anderen den Gipfel auszulassen und den Rundweg fortzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 800 Höhenmeter bewältigt. Mit Hartmut und einem weiteren Teilnehmer stieg ich die ca. 500 Höhenmeter innerhalb von zwei Stunden zum Gipfel auf, sodass wir um 14 Uhr dort ankamen, genau wie es auch im Zeitplan vorgesehen war.

Foto: Gipfel Großer Widderstein (Lukas Schübert)

Auf dem Weg dorthin konnten wir aus ca. 10 Metern Entfernung mehrere Steinböcke beobachten, die keinerlei Scheu zeigten. Sie wussten wohl, dass Sie für uns unerreichbar waren und gafften uns tiefenentspannt an.

Foto: Steinbock am großen Widderstein (Lukas Schübert)

Dem Gipfel folgte ein anstrengender Abstieg. Beide Gruppen kehrten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Hintere Gemstelhütte (1320 m) ein. Hier kaufte ich noch würzigen Käse und Wildsalami als Mitbringsel für Deutschland ein. Die größere Gruppe war gegen 17 Uhr an der Pension, während die Gipfelgruppe um ca. 18 Uhr etwas geplättet am Ziel eintraf. Wir hatten an diesem Tag laut digitaler Aufzeichnung ca. 1450 Höhenmeter und 20 Kilometer innerhalb von neun Stunden bewältigt. Abends ging es dann, wie auch am ersten und dritten Abend ins Gasthaus Alpenblick, welches weniger als 100 Meter von der Pension entfernt liegt. Für Kalorienzähler sind die Käsknöpfle sicherlich nicht ideal, für alle anderen sind die reichhaltigen Mahlzeiten sehr zu empfehlen.

Die Wettervorhersage für Tag drei schwankte zwischen 30 und 50 mm Niederschlag pro Quadratmeter. Tatsächlich regnete es die halbe Nacht hindurch. Als wir morgens gegen 9 Uhr Richtung Breitachklamm mit dem Bus starteten, verbesserte sich das Wetter und es sollte ein wunderschöner Tag werden. Die Breitachklamm ist ein im Jahre 1904 erstmals künstlich angelegter Weg, der durch eine wilde Schlucht führt.

Foto: Breitachklamm (Lukas Schübert)

Leider waren wir hier nicht alleine, was jedoch die besonderen Eindrücke kaum schmälerte. Die 500 Höhenmeter des Rundwegs bewältigten wir in starken zwei Stunden, sodass genug Zeit für ein weiteres Highlight bestand. Das Walmendinger Horn (1990 m) „bestiegen“ wir mit der Bergbahn. Die Aussicht auf den Hohen Ifen, den großen Widderstein und das Kleinwalsertal war etwas ganz Besonderes. Die Einkehr in der Bergstation sowie der obligatorische Skywalk durften natürlich auch nicht fehlen.

An Tag vier sollte es auf den Hohen Ifen (2230 m) gehen. Das Wetter war gut gemeldet und die ersten 300 Höhenmeter legten wir mit der Bergbahn bis auf knapp 1600 m zurück. Die Sicht war aufgrund des Nebels stark beeinträchtigt. Nach der Überquerung eines Schneefeldes und dem Aufstieg durch Geröll begann der versicherte Steilanstieg auf das Ifen-Plateu. Das Wetter verschlechterte sich zusehends, jedoch war der Gipfel nur noch Formsache. Nach einem kurzen Aufenthalt leider ohne jegliche Aussicht auf die umliegenden Berge begann der Abstieg, der es nun, da es angefangen hatte zu regnen, in sich hatte. Wir stiegen auf der Rückseite des Plateaus in Richtung Schwarzwasserhütte ab und hatten dabei mit schlechter Sicht, rutschigen Felsen, Matsch, ausgespülten Wegen und Büschen, die über den Weg wuchsen, zu kämpfen.

Foto: Abstieg zur Schwarzwasserhütte (Lukas Schübert)

Schließlich erreichten wir nach ca. zwei Stunden die Schwarzwasserhütte, in der wir uns aufwärmen und etwas Warmes zu uns nehmen konnten. Der Abstieg zur Talstation war dann kein Problem mehr und wir passierten die sumpfige Melköde und den schönen Herzsee. An unserem letzten Abend entschieden wir uns für das Wirtshaus Hoheneck mit seiner gehobenen Küche und guten Weinen. Das Gericht Böfflamott ist beispielsweise sehr zu empfehlen.

Am sonnigen Tag unserer Abreise nutzten wir abschließend noch die Bergbahn Kanzelwand, die wie alle Busfahrten und Bergbahnfahrten im Rahmen der Walser Karte inkludiert sind.  Von der Bergstation dauerte der Aufstieg zum Gipfel der Kanzelwand (2058 m) ca. 30 Minuten. Dort hatten wir die Möglichkeit, bei wunderschöner Aussicht ein abschließendes Gruppenfoto zu machen.

Foto: Gipfel Kanzelwand (Hartmut Thiel)

Danach ging es ab 11:30 Uhr Richtung Heimat. Mein Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern insbesondere Hartmut für diesen abwechslungsreichen und wunderschönen Wandertrip.

Text: Lukas Schübert

Fotos: Lukas Schübert; Hartmut Thiel

 

Grillabend für alle Aktiven am Freitag, 19. Juli

Der Vorstand unserer Sektion lädt alle Aktiven des Vereins (und solche die es werden wollen) zu einem Grillabend am

Freitag, 19. Juli 2024 ab 19 Uhr beim Sektionszentrum ein.

Wir freuen uns, wenn wir möglichst viele von euch bei kühlen Getränken und leckeren Würstchen und Salaten und hoffentlich gutem Wetter begrüßen können. Selbstverständlich sind auch die Partnerinnen, Partner und die Kinder herzlich willkommen!

Um die Organisation des Abends zu erleichtern, bitten wir euch, bis zum 8. Juli 2024 mitzuteilen (info@alpenverein-baden-baden.de), ob ihr kommt.

Mit herzlichen Grüßen

Für den Vorstand

Rudolf Schübert, 1. Vorsitzender

Das Programm Mai bis November 2024 ist da…

Das Sommerprogramm (Mai bis November) ist online verfügbar. Der Versand an die Mitglieder wird voraussichtlich in der dritten Dekade im Mai erfolgen. Informieren Sie sich jetzt schon über das umfangreiche Ausbildungs- und Tourenangebot!

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