DAV Hauptversammlung in Würzburg

Auf der diesjährigen DAV Hauptversammlung in Würzburg am 15. und 16. November gab es folgende wichtige Ergebnisse, die zum Teil erhebliche Auswirkungen auf die Sektionsarbeit haben werden:

Alpenverein.digital

Hier gab es heftige Kritik der Sektionen am Management dieses digitalen Großprojekts. Sowohl der ursprüngliche Kostenrahmen als auch der Zeitrahmen wurden massiv überschritten. Inzwischen wurde ab Anfang September 2024 ein neuer IT-Manager in der Bundesgeschäftsstelle mit einem neuen Geschäftsfeld „Digitale Services“ eingestellt. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass das Projekt bei ihm in guten Händen ist. Es wurde durch die Mitgliederversammlung beschlossen, für die Module Kurse/Touren bzw. Ausleihe/Vermietung eine Prüfungs- und Denkpause einzulegen und nur das fast fertiggestellte Modul DAV360-Mitglieder zum Abschluss zu bringen und den Rollout für alle 355 Sektionen vorzubereiten. Eine erneute Beschlussfassung für die übrigen Module soll dann auf der Hauptversammlung 2025 in Passau erfolgen.

Im Zuge der weiteren Digitalisierung soll ab 2027 der DAV-Ausweis nur noch digital erstellt werden. Nur auf besonderen Antrag des Mitglieds wird weiterhin ein Printausweis ausgestellt werden.

Verbandsbeitrag/Mindestbeitrag

Ursprünglich war ja vom Bundesverband eine erneute spürbare Erhöhung des Verbandsbeitrags (also der Abführung der Sektionen an den Bundesverband) von 5 € auf 41 € geplant. Dieses Vorhaben wurde aber bereits im Vorfeld der Hauptversammlung aufgrund des deutlich erkennbaren Widerstands der Sektionen aufgegeben. Über eine mögliche Erhöhung soll jetzt erst auf der nächsten Hauptversammlung entschieden werden.

Leistungs- und Spitzensport

Trotz kontroverser Diskussion wurde dann doch sehr klar eine positive Entscheidung zum Verbleib des Spitzensports (Sportklettern und Skibergsteigen) unter dem Dach des DAV getroffen.

Klimaschutz

Die Bemühungen zur Klimaneutralität des DAV werden intensiv fortgesetzt, wohl wissend, dass es schwierig bis unmöglich sein wird, das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Der Ehrenpräsident des DAV, Josef Klenner appellierte als Klimabeauftragter eindringlich an die Sektionen ihre Anstrengungen zur Abwendung der Klimakatastrophe zu verstärken.

Förderung von Mountainbike-Infrastruktur

Mit großer Mehrheit wurde eine neue Richtlinie zur Förderung von Mountainbike-Infrastruktur verabschiedet. Teile des nicht verbrauchten Budgets für Kletteranlagen sollen zum Neubau urbaner Bike-Anlagen oder zur Neuschaffung bzw. Sanierung von Trails bei den Sektionen verwendet werden können.

Ehrung für unser Sektionsmitglied Martin Schlageter

Im Rahmen der Ehrung der erfolgreichen Olympiamannschaft im Sportklettern in Paris wurde auch Martin Schlageter als verantwortlicher Physiotherapeut geehrt. Wir freuen uns mit ihm und sagen von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch!

Rudolf Schübert

MB-Tour – Trails um Wissembourg am 10. Oktober 2024

Früher fand einmal im Jahr eine Mountainbike-Veranstaltung in Wissembourg
statt. Leider inzwischen nicht mehr! Vom DAV Baden-Baden/Murgtal e.V. war
meist eine größere Gruppe am Start. Daher war ich nicht verwundert, dass die
Resonanz zu dieser Tour sehr groß war. Die Erinnerung lebt! Wir sind zu acht in Rott (kleiner Ort neben Wissembourg) um 10:30 Uhr losgefahren.

Zum Glück hatten Hans-Olaf und ich die Tour bereits unter der Woche abgefahren, denn unser Original-Track der 2016er Veranstaltung war teilweise nicht mehr befahrbar (Baumbruch, Dornengestrüpp, Matschwiesen). Umplanungen waren nötig.

Nach kurzem Einrollen ging es auf einem Trail steil bergauf!!! Der Puls schnellte
da hoch. Es zeigte sich aber auch, dass heute eine starke Gruppe unterwegs
war. Ob Mann ob Frau, alle fuhren durch. Niemand hat sein Bike geschoben.
Oben angekommen ging es auf dem Grenzweg zwischen Deutschland und
Frankreich in einem steten Auf und Ab voran. Nach einem Downhill-Trail stand
unser schöner Vesperplatz an. An diesem Tag mit guter Fernsicht.

Wieder auf französischer Seite zog sich unser Weg auf Forststraßen nach oben.
Nahe Climbach ging es dann auf den Trail-reichsten Abschnitt des Tages.
Am Col du Pfaffenschlick wurde die Strecke ruppig, Abschnitte in S2 waren nach
der bereits langen Fahrzeit extrem fordernd. Ein Blick auf die Bauwerke des Krieges war nur eingeschränkt möglich. Leider gab es in diesem Abschnitt einen Sturz, so dass wir von der geplanten Route abweichen mussten.

Als wir um 17 Uhr wieder in Rott ankamen, waren wir alle ganz schön geschafft.
Das Gebiet um Wissembourg ist sehr gut zum Mountainbiken geeignet. Die
knackigen Anstiege und der teils schwierige Untergrund sind konditionell
fordernd.

Günter Heller

Anstieg auf dem Grenzweg

Zwischendurch ein entspannter Rollabschnitt

 

Blühwiese beim Sektionszentrum – Startschuss zur ökologischen Umgestaltung der Freiflächen

Am 7. November erfolgte der Startschuss zur ökologischen und funktionalen Aufwertung der Freiflächen beim Sektionszentrum. Mit dabei waren Lilli Wahli vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, Lisa Friedmann von der ausführenden Firma Werth mit ihren Mitarbeitern sowie Markus Jost und Rudolf Schübert vom Sektionsvorstand.

Zuvor war die betreffende, rund 130 qm große Rasenfläche kurz abgemäht worden um die nachfolgende Bodenbearbeitung mit einer Kreiselegge zu ermöglichen. Nach dem Einsähen des von Lilli Wahli mitgebrachten Sähguts und dem Anwalzen der Fläche soll dann im nächsten Frühjahr eine bunte Blühwiese entstehen, die nur noch ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden muss. Die Umgestaltung hat einen doppelten Effekt: Durch die unterschiedlichen Blühpflanzen wird die Fläche optisch und ökologisch durch die Stärkung der Artenvielfalt, insbesondere für Insekten und Vögel, aufgewertet und gleichzeitig entfällt das häufige Abmähen mit dem Rasenmäher, was den Pflegeaufwand reduziert.

Die Blühwiese ist ein erster Schritt zur nachhaltigen Umgestaltung und Aufwertung der gesamten Freiflächen rund um unser Sektionszentrum. Als nächster wichtiger Baustein soll im Bereich des Parkplatzes das Stauwasserproblem bei Starkregenereignissen behoben werden und gleichzeitig eine Aufwertung durch die Neupflanzung von Laubbäumen, die dem Klimawandel angepasst sind, vorgenommen werden.

Rudolf Schübert

 

Tag der offenen Tür am 13. Oktober im Sektionszentrum – Ein toller Erfolg!

Am Sonntag, 13. Oktober öffnete unser Sektionszentrum seine Türen für alle interessierten und sportbegeisterten Besucher. Der Tag der offenen Tür bot eine aufregende Gelegenheit, die verschiedenen Angebote der Kletterhalle kennenzulernen und sich aktiv an den zahlreichen Aktivitäten zu beteiligen. Die Veranstaltung war natürlich geprägt durch unser Angebot des Schnupperkletterns, bei dem Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen die Möglichkeit hatten, unsere Kletterwände auszuprobieren. Unter fachkundiger Anleitung unserer Kletterbetreuer konnten die Neulinge ihre ersten Kletterversuche wagen und das Gefühl von Höhe und Erfolg erleben. Die Begeisterung war bei allen Kletterern spürbar, als sie ihre persönlichen Grenzen testeten und neue ungewohnte Höhen erreichten. Für die besonders Mutigen gab es eine spannende Abseilaktion. An einem speziellen Abseilgerät konnten die Teilnehmer den Nervenkitzel des Abseilens erleben, begleitet von den Erklärungen und Tipps von einem unserer erfahrensten Kletterer in der Sektion, Hans-Jürgen Reiter. Viele wagten den Moment, wenn es auf einmal runter geht in die Tiefe, und erlebten einen adrenalinfördernden Moment – ein unvergessliches Erlebnis für alle!

Des Weiteren war unser Verein vertreten durch das Bergwander-Team um Annegret Hans,  der Spartenleiterin für „Bergwandern“. Mit einem Info-Stand, unterstützt von Eberhard Wild, Monika Faißt und Marianne Großklaus, gaben unsere Wandexperten wertvolle Tipps und Tricks für angehende Bergwanderer und informierten interessierte Besucher über die besten Wanderwege in der Umgebung oder in den Alpen. Das Team beantwortete zahlreiche Fragen zu Ausrüstung, Sicherheit und den besten Jahreszeiten für Bergtouren. Die Besucher zeigten großes Interesse und nutzen die Gelegenheit, sich mit unseren erfahrenen Wanderleitern auszutauschen.

Familiengruppenleiterin Regina Busch und Markus Jost präsentierten die Familiengruppe ebenfalls mit einem Infostand. Für das leibliche Wohl mit Kaffee und Kuchen sowie Pizza und Flammkuchen aus dem Ofen sorgte unser DAV-Jugend Team.

 

Thomas Regenold

 

Winterliche Schneewanderung im Herbst

Am vergangenen Wochenende waren wir auf Sektionstour im Lechtal mit geplanter Besteigung der Braunarlspitze.  Rolf Gassenschmidt, unser Tourenleiter hatte diese Tour im Sektionsheft ausgeschrieben. Aufgrund des massiven Wintereinbruchs war an eine Überschreitung der Braunarlspitze aber leider nicht zu denken. So wurde aus einer geplanten Bergtour mit Felskontakt mal schnell eine klassische Winterwanderung im Tiefschnee!

Aufgrund der schlechten Wettervorhersagen stiegen wir am Samstagmorgen auf einem kürzeren Weg als geplant zur Biberacher Hütte auf rund 1822 Meter auf. Unseren Startpunkt verlegten wir auf den Parkplatz „ Landsteg“ auf rund 1100 Metern Höhe.  Bei leichtem aber anhaltendem Regen stapften wir mit gebremstem „Flow“ auf nassem Forstweg Richtung Biberacher Hütte. Den vom Wetterbericht angekündigten Neuschnee bekamen wir dann ab rund 1300 Metern immer leibhaftiger zu spüren. Starker Nebel, null Sicht und weiter aufwärtssteigend immer tieferer Schnee, verwandelten diese Herbsttour in eine reinrassige Wintertour! Auf der Hütte dann angekommen war schon der Hüttenwirt mit dem Pistenbully im Einsatz.

Nach einer kalten Winternacht in der Hütte, wurden wir am Sonntagmorgen mit einem Traumwetter belohnt! Blauer Himmel, beste Schneeverhältnisse für eine Schneeschuhtour (die wir leider nicht dabei hatten) und eine weite Rundumsicht bis ins Rätikon entschädigten für den mühsamen Aufstieg am Vortag.

Bei winterlichem Schönwetter stiegen wir am Sonntagmorgen im tiefen Schnee von der Hütte wieder ab zu unserem Startpunkt am Parkplatz. Den geplanten Aufstieg zur Göppinger Hütte auf rund 2200 Metern ersparten wir uns allerdings. Nach kurzer Besprechung in der Gruppe entschieden wir uns dann für die Weiterfahrt nach Lech. Von dort starteten wir dann einen wunderschönen Panoramaweg entlang des Lech auf die untere Älple, mit dem Ziel Gasthaus Älple. Gegen 17.30 Uhr waren wir dann wieder zurück am Startpunkt und machten uns wieder auf die Heimfahrt.

Thomas Regenold

Tag der offenen Tür am Sonntag, 13. Oktober

Am zweiten Oktobersonntag findet im Kletterzentrum unserer Sektion von 10 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Die verschiedenen Gruppen und Gliederungen unseres Vereins mit über 3.700 Mitgliedern stellen sich vor. Besonderes Highlight dürfte wieder das Schnupperklettern für Kinder sein. Aber auch eine luftige Abseilstation für Groß und Klein wird geboten. Für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher ist mit Pizza, Flammenkuchen & Co. gesorgt. Für alle Radsportfreunde präsentiert die Firma “Kastner Bikes” aus Kuppenheim ihr reichhaltiges Angebot.

Dreitausender-Runde im Nordschwarzwald

Die Eckdaten waren dann doch ganz gut geschätzt: 1100 Höhenmeter, 45 km und viereinhalb Stunden. Tatsächlich standen am Schluss der Tour dann etwa 120 Höhenmeter mehr auf der Uhr; aber der Reihe nach:
Pünktlich um 9 Uhr starteten Günter, Hans-Olaf und ich bei herrlichem Spätsommerwetter am Bahnhof Bühl in Richtung Burg Windeck. Die steilen Rampen vor der Guggenhütte und am Klotzberg ließen den Puls dann schon mal kurz über die Komfortzone schnellen. Der weitere Anstieg verläuft gleichmäßig über den Buchkopfsattel und die Kappler-Wald-Hütte nach Hundseck, wo sich eine kurze, rasante Abfahrt nach Sand anschließt. Nahezu topfeben geht es weiter bis zum Herrenwieser Sattel, bevor der gleichmäßig steile Schlussanstieg zum ersten „Tausender“, der Badener Höhe, ansteht.
Nach einer kurzen Erholungspause führt uns ein kurzer Abstecher zum Seekopf, dem zweiten „Tausender“ des Tages. Zuvor ist allerdings eine kurze, technisch anspruchsvollere Passage (S 1 bis S 2) in der Abfahrt zu bewältigen. Anschließend geht es flott über Waldwege unterschiedlicher Art und Güte hinunter nach Herrenwies, wo uns der letzte größere Anstieg Richtung Mehliskopf erwartet. In gleichmäßigem Tempo bewältigen wir die letzten 250 Höhenmeter bis zum Gipfelturm oberhalb der Skipiste. Ein letzter Müsliriegel stärkt uns für die anstehende lange Abfahrt in die Rheinebene. Nach einer zweiten technischen Passage quert der Trail kurz die Mehliskopfpiste um anschließend in einen bequemen Waldweg zu münden. Am Sand trennen sich unsere Wege, denn Günter kehrt auf direktem Weg nach Baden-Baden zurück, während Hans-Olaf und ich längs der ehemaligen Skipiste Richtung Bärenfels hinunterstechen. Zügig geht es entlang des Falkenfelsenwegs und zum Schluss auf dem ausgewaschenen Briefträgerweg, der schon bessere Tage gesehen hat, hinunter nach Bühlertal und weiter über die Bühler Seite nach Bühl. Hans-Olaf belohnt sich mit frischen Feigen, während ich mich mit zwei Kugeln Eis für die Anstrengungen belohne.

Rudolf Schübert

Sportive Bike-Genusstour rund ums Murgtal am 20. Juli

Endlich mal wieder richtig Sommer – wir starteten deshalb unsere Tour früher als
ursprünglich geplant beim radco-Parkplatz in Gernsbach. Am Start um 10 Uhr waren wir diesmal zu sechst – folgende „Bio-Biker“ waren am Start: Daniel, Jürgen, Marcel, Olaf Richard, Jan und tatsächlich niemand von der E-Bike Fraktion. Schade vielleicht das nächste Mal „Hybrid“.
Unser Ziel war diesmal die Badener Höhe als höchster Punkt unserer Tour sowie auf der Gemarkung Baden-Baden der nördlichste Gipfel des Schwarzwalds mit 1002,5 m ü. NN.
Es galt, möglichst bald bei bestem Kaiserwetter Höhe zu gewinnen, um sich der Mittagshitze in den tieferen und mittleren Lagen zu entziehen. Nach kurzer Begrüßung „alter“ Bekannter ritten wir zusammen zügig über die Nachtigall in Richtung Rote Lache. Unterhalb vom Eierkuchenberg ging es nach kurzer Rast weiter bis zum höchsten Punkt unserer Tour. Geschafft – welch fantastischer Rundumblick von ganz oben.
Nach kurzer Pause gab es noch paar Erinnerungsfotos vo(r)m Friedrichsturm, bevor wir
dann zum romantisch gelegenen Herrenwieser See weiterfuhren. Alles in allem kam
jeder auf seine Kosten, denn auch heute war es für jeden möglich, die eine oder andere technische Variante bis zur Schwarzenbachtalsperre einzubauen. Nicht weit von der
Talsperre hatten einige mit mir die Chance genutzt für ein kühles und erfrischendes
Bad – fast so frisch und schön wie am Gardasee am Ende einer Transalp 😉 Nach dem Badestopp ging’s fast nur noch bergab – okay Richard: bis auf den einen etwas längeren Gegenanstieg, aber dann konnte man es auf dem schönen Waldtrail Richtung Forbach so richtig rollen lassen. Im Anschluss nutzten wir die „Tour de Murg“ bis in die Gernsbacher Altstadt zum wohlverdienten isotonischen Boxenstopp.
Am Ende der Tour lagen wir lt. meinem Garmin bei ca. 1.000 hm, 50 km und durchschnittlich bei über 14 km/h.
Danke an alle und lasst’s weiter rollen!
Euer Jan Latzko

Genusstouren im Kleinwalsertal im Juli 2024

In der Sackgasse!

Nachdem ich mir im letzten Jahr beim Bouldern den Fuß gebrochen hatte, wollte ich diesen Sommer prüfen, ob dieser der Belastung von Alpenwanderungen mit vielen Höhenmetern standhält. Hierfür erschien mir die Beschreibung „Genusstouren im Kleinwalsertal“, geplant und geführt von Hartmut Thiel, genau richtig.

Sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten am Mittwoch mit zwei PKWs von Baden-Baden/ Rastatt aus in Richtung der schönsten Sackgasse Österreichs (oder der Welt?). Das Kleinwalsertal wird auch als Sackgasse bezeichnet, da es mit dem PKW nur von Deutschland aus und eben nicht von Österreich erreichbar ist. Eine Teilnehmerin war schon vor Ort, genau wie Hartmut. Somit bestand die Gruppe aus vier Teilnehmerinnen und vier Teilnehmern. Glücklicherweise waren im Gästehaus Wildbach (ca. 1100 m) bereits die Zimmer gemacht und wir konnten diese schon vormittags beziehen. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung waren alle heiß auf die ersten Höhenmeter zu Fuß. Um 13:15 Uhr brachen wir zu einer schönen Trainingstour mit dem Ziel Innere Kuhgehren Alpe (1673 m) auf. Die knapp 600 Höhenmeter waren für die Teilnehmer kein Problem, jedoch war die Startgeschwindigkeit mehrerer Wanderer zu hoch, sodass Hartmut etwas einbremsen musste. Diese Maßnahme war auch sinnvoll, da wir die eingesparte Energie schon am nächsten Tag benötigen sollten. Kurz vor der Kuhgehren Alpe überraschte uns Starkregen, der uns zwang, die Regengarnitur überzuziehen. Die Alpe war bewirtschaftet,  und wir konnten in einen urigen Seitenraum einkehren.

Foto: Kuhgehren Alpe (Lukas Schübert)

Hier habe ich unter anderem die beste Käsesuppe meines Lebens gegessen und ich war nicht der einzige, der dies bestätigte und seinen Gaumen damit verwöhnte. Glücklicherweise ließ der Regen nach und wir konnten nach der Stärkung entspannt und mit einem guten Gefühl im Magen absteigen.

Das Wetter ist unberechenbar in diesem Jahr und das gilt vor allem für diverse Wetter-Apps. Grundsätzlich widersprachen sie sich und passten auch selten zum tatsächlichen Wettergeschehen. Hartmut ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und entschied gemeinsam mit der Gruppe, dass schon am zweiten Tag die wohl größte Tour auf den großen Widderstein (2533 m) angegangen werden sollte. Die besagten Wetter-Apps zeigten geringe Niederschlagsmengen an, jedoch wurde es ein sonniger Tag. Wir nahmen den ersten Bus um neun Uhr Richtung Baad. Dieser kleine und gemütliche Ort markiert den Talschluss und das Ende der befahrbaren Straße. Leider mussten wir schon in Mittelberg umsteigen. Da ich ganz vorne saß (ich will ja was sehen) hatte ich nicht mitbekommen, dass die Gruppe den Bus verlassen hatte. Ein Halt später fiel mir auf, dass ich mit der Fahrerin alleine im Bus war. Kurzum ich nahm den nächsten Bus nach Baad und kam ca. 15 Minuten später dort an. Nach diesem ersten kleinen Schock ging es erst recht flach entlang dem Bärguntbach in Richtung Bärgunthütte. Von da an wurde der Aufstieg steiler und wir kamen langsamer voran. Bevor die Kraxelei am Fels des großen Widdersteins mit dem Wanderschwierigkeitsgrad T3-T4 angegangen werden konnte, wurde die Gruppe aufgeteilt. Während drei Teilnehmer zum Gipfel aufsteigen wollten, entschieden sich die anderen den Gipfel auszulassen und den Rundweg fortzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehr als 800 Höhenmeter bewältigt. Mit Hartmut und einem weiteren Teilnehmer stieg ich die ca. 500 Höhenmeter innerhalb von zwei Stunden zum Gipfel auf, sodass wir um 14 Uhr dort ankamen, genau wie es auch im Zeitplan vorgesehen war.

Foto: Gipfel Großer Widderstein (Lukas Schübert)

Auf dem Weg dorthin konnten wir aus ca. 10 Metern Entfernung mehrere Steinböcke beobachten, die keinerlei Scheu zeigten. Sie wussten wohl, dass Sie für uns unerreichbar waren und gafften uns tiefenentspannt an.

Foto: Steinbock am großen Widderstein (Lukas Schübert)

Dem Gipfel folgte ein anstrengender Abstieg. Beide Gruppen kehrten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Hintere Gemstelhütte (1320 m) ein. Hier kaufte ich noch würzigen Käse und Wildsalami als Mitbringsel für Deutschland ein. Die größere Gruppe war gegen 17 Uhr an der Pension, während die Gipfelgruppe um ca. 18 Uhr etwas geplättet am Ziel eintraf. Wir hatten an diesem Tag laut digitaler Aufzeichnung ca. 1450 Höhenmeter und 20 Kilometer innerhalb von neun Stunden bewältigt. Abends ging es dann, wie auch am ersten und dritten Abend ins Gasthaus Alpenblick, welches weniger als 100 Meter von der Pension entfernt liegt. Für Kalorienzähler sind die Käsknöpfle sicherlich nicht ideal, für alle anderen sind die reichhaltigen Mahlzeiten sehr zu empfehlen.

Die Wettervorhersage für Tag drei schwankte zwischen 30 und 50 mm Niederschlag pro Quadratmeter. Tatsächlich regnete es die halbe Nacht hindurch. Als wir morgens gegen 9 Uhr Richtung Breitachklamm mit dem Bus starteten, verbesserte sich das Wetter und es sollte ein wunderschöner Tag werden. Die Breitachklamm ist ein im Jahre 1904 erstmals künstlich angelegter Weg, der durch eine wilde Schlucht führt.

Foto: Breitachklamm (Lukas Schübert)

Leider waren wir hier nicht alleine, was jedoch die besonderen Eindrücke kaum schmälerte. Die 500 Höhenmeter des Rundwegs bewältigten wir in starken zwei Stunden, sodass genug Zeit für ein weiteres Highlight bestand. Das Walmendinger Horn (1990 m) „bestiegen“ wir mit der Bergbahn. Die Aussicht auf den Hohen Ifen, den großen Widderstein und das Kleinwalsertal war etwas ganz Besonderes. Die Einkehr in der Bergstation sowie der obligatorische Skywalk durften natürlich auch nicht fehlen.

An Tag vier sollte es auf den Hohen Ifen (2230 m) gehen. Das Wetter war gut gemeldet und die ersten 300 Höhenmeter legten wir mit der Bergbahn bis auf knapp 1600 m zurück. Die Sicht war aufgrund des Nebels stark beeinträchtigt. Nach der Überquerung eines Schneefeldes und dem Aufstieg durch Geröll begann der versicherte Steilanstieg auf das Ifen-Plateu. Das Wetter verschlechterte sich zusehends, jedoch war der Gipfel nur noch Formsache. Nach einem kurzen Aufenthalt leider ohne jegliche Aussicht auf die umliegenden Berge begann der Abstieg, der es nun, da es angefangen hatte zu regnen, in sich hatte. Wir stiegen auf der Rückseite des Plateaus in Richtung Schwarzwasserhütte ab und hatten dabei mit schlechter Sicht, rutschigen Felsen, Matsch, ausgespülten Wegen und Büschen, die über den Weg wuchsen, zu kämpfen.

Foto: Abstieg zur Schwarzwasserhütte (Lukas Schübert)

Schließlich erreichten wir nach ca. zwei Stunden die Schwarzwasserhütte, in der wir uns aufwärmen und etwas Warmes zu uns nehmen konnten. Der Abstieg zur Talstation war dann kein Problem mehr und wir passierten die sumpfige Melköde und den schönen Herzsee. An unserem letzten Abend entschieden wir uns für das Wirtshaus Hoheneck mit seiner gehobenen Küche und guten Weinen. Das Gericht Böfflamott ist beispielsweise sehr zu empfehlen.

Am sonnigen Tag unserer Abreise nutzten wir abschließend noch die Bergbahn Kanzelwand, die wie alle Busfahrten und Bergbahnfahrten im Rahmen der Walser Karte inkludiert sind.  Von der Bergstation dauerte der Aufstieg zum Gipfel der Kanzelwand (2058 m) ca. 30 Minuten. Dort hatten wir die Möglichkeit, bei wunderschöner Aussicht ein abschließendes Gruppenfoto zu machen.

Foto: Gipfel Kanzelwand (Hartmut Thiel)

Danach ging es ab 11:30 Uhr Richtung Heimat. Mein Dank gilt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern insbesondere Hartmut für diesen abwechslungsreichen und wunderschönen Wandertrip.

Text: Lukas Schübert

Fotos: Lukas Schübert; Hartmut Thiel

 

Grillfest für die Aktiven bei herrlichem Sommerwetter…

Bei herrlichem Sommerwetter fand das diesjährige Grillfest für die Aktiven unserer Sektion am vergangenen Freitag statt. Rund 45 aktive Mitglieder aus allen Gliederungen des Vereins stärkten sich bei herzhaften Grillwürsten und leckeren Salaten – natürlich kamen auch die Vegetarier auf ihre Kosten: Schafskäse, Auberginen, Tomaten, Paprika und Zucchini, zum Teil aus eigenem Anbau, kamen auf den Holzkohlengrill. Die Dessert-Theke verwöhnte anschließend mit diversen Hefezöpfen und selbst gebackenem Zwetschgenkuchen.

Im Rahmen des Grillfestes wurde Beate Walter, die nach 13 Jahren Dienst im Kassenbereich und zeitweise in der Geschäftsstelle ausscheidet, verabschiedet. Der 1. Vorsitzende, Rudolf Schübert, hob die gewissenhafte und engagierte Arbeit zum Wohle der Sektion hervor. Beate Walter sei lange Jahre “das sympathische Gesicht der Sektion” in der Kletterhalle gewesen und hinterlasse eine große Lücke. Schübert überreichte einen Blumenstrauß und einen Restaurantgutschein und wünschte Beate Walter weiterhin alles Gute und Wohlergehen.