Abendliche Trails

Dass es ein Rennen gegen die Dämmerung/ Nacht wurde,  war allen klar. So hatte jeder eine Beleuchtung mit dabei. Diese war in sehr unterschiedlicher Intensität vorhanden. Von besserem Glühwürmchen bis Flutlichtbeleuchtung.

Zu fünft starteten wir um 17 Uhr bei der Kletterhalle in Oos. Über Wiesen schraubten wir uns über den Hardbergkopf  hoch und gleich wieder steil hinunter voran. Die Gruppe war ausgeglichen stark besetzt, so dass selbst ein giftiger Anstieg in Richtung Ebersteinburg zügig bewältigt wurde.

Als die Gruppe von Ebersteinburg abwärts zog, setzte so langsam die Dämmerung ein. Der letzte Trail Richtung Oos war dann bei schwierigen Lichtverhältnissen zu fahren. Sturzfrei erreichten wir nach 26 Km und 830 Hm wieder die Kletterhalle. Alle waren sich einig: Eine schöne Abendrunde.

Günter Heller

Yburgtrails

Wir trafen uns am Samstag 11.10.2025 in aller Frühe in Baden-Baden und starteten bei frischen Temperaturen in Richtung Fremersberg. Im ersten Anstieg wurde uns ausreichend warm, so dass alle fünf Teilnehmer die äußerste Bekleidungsschicht ablegen konnten.
Nachdem der Gipfel des Fremersberg erreicht wurde, ging es auf Trails hinab Richtung Golfplatz um anschließend direkt in den nächsten Anstieg Richtung Korbmattfelsen und Waldhaus Batschari zu starten. Über den Yburg-Trail umrundeten wir zunächst den Yberg entlang der Weinberge um dann den letzten Anstieg zur Yburg in Angriff zu nehmen. Nach einer Pause auf der Yburg, bei der wir die Sonnenstrahlen und den Ausblick genossen, teilte sich die Gruppe. Ein Teil kehrte über den Waldsee nach Baden-Baden zurück, während die anderen Teilnehmer den Heimweg Richtung Bühl antraten.

Karsten Doering

Öffnungszeiten Herbstferien

Unsere Kletterhalle hat wie gewohnt geöffnet:

Montag bis Freitag von 14:00 bis 22:00 Uhr

Samstag, Sonntag, Feiertag 10:00 bis 21:00 Uhr

Sektionsabend am 7. November 2025: Andalusien- Wandern mit Kultur

Es ist wieder soweit! Die Wintersaison für unsere Sektionsabende 2025/2026 kann beginnen. Eingeleitet wird der erste Sektionsabend am Freitag, den 7.November 2025 von Harald Knoch aus Ettlingen.
Seine spannende Wanderreise im Süden Spaniens beginnt im bergigen Hinterland der Costa del Sol in einer beeindruckenden Naturlandschaft. Der Besuch der weißen Dörfer von Ronda und weitere kulturelle Highlights und runden den Vortrag ab.
Der Vortrag findet wie immer in der Kletterhalle in Baden-Oos statt und beginnt um 20.00 Uhr. Der Kletterbetrieb wird an diesem Abend ab 19 Uhr eingestellt.

Alle Mitglieder sind recht herzlich eingeladen; auch Gäste sind willkommen.

Thomas Regenold

Urteil zur Sperrung der „Badener Wand“ – Teilerfolg für den Alpenverein

Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat mit Urteilen vom 29. Juli 2025 das von der Stadt Baden-Baden verfügte Betretungsverbot für den Battertfelsen „Badener Wand“ aufgehoben, soweit es über die Zeit vom 15. Januar bis zum 31. Juli eines jeden Jahres hinausgeht (vgl. Pressemitteilung vom 30. Juli 2025). Nun liegen die Urteilsgründe vor.

 

Die beklagte Stadt Baden-Baden erließ auf Weisung des Regierungspräsidiums Karlsruhe am 12. Dezember 2022 eine Allgemeinverfügung, mit der sie für die gesamte im Battert gelegene „Badener Wand“ sowie die darunter befindliche Blockschutthalde bis hin zum Blockschutthaldenweg unter Anordnung der sofortigen Vollziehung ein ganzjähriges Betretungsverbot aussprach. Erfasst wurde hiervon insbesondere das Klettern. Die Verfügung verschärfte das bereits zuvor seit 19. April 2017 zeitlich und räumlich beschränkt geltende Verbot. Zur Begründung führte die Stadt im Wesentlichen aus, das erweiterte Betretungsverbot sei in Anbetracht des sich verschlechternden Erhaltungszustands der lokalen Population des Wanderfalken geeignet und erforderlich, um Störungen für die Wanderfalken zu reduzieren und dadurch störungsbedingte Brutabbrüche zu verhindern. Die „Badener Wand“ ist ein Teil des nördlich von Baden-Baden gelegenen Battertfelsens, der in einem Naturschutz- und FFH-Gebiet liegt. Seit dem Jahr 2004 wird die „Badener Wand“ vom Wanderfalken (wieder) als Brutplatz genutzt. Bereits seit 1887 wurden der gesamte Batterfelsen und die „Badener Wand“ klettersportlich erschlossen. Aktuell weisen die Battertfelsen 468 Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf. An der „Badener Wand“ finden sich insgesamt 67 Kletterrouten.

Gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Baden-Baden vom 12. Dezember 2022 haben nach erfolgloser Durchführung des Widerspruchsverfahrens der Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Alpenvereins e.V., die Sektionen Karlsruhe und Offenburg des Deutschen Alpenvereins und eine Privatperson Klage beim Verwaltungsgerichts Karlsruhe erhoben (6 K 4038/23, 6 K 4328/23, 6 K 4352/23 und 6 K 4480/23).

Aufgrund der am 29. Juli 2025 durchgeführten mündlichen Verhandlung hat die 6. Kammer die Allgemeinverfügung sowie die Widerspruchsbescheide des Regierungspräsidiums Karlsruhe aufgehoben, soweit das Betretungsverbot über die Zeit vom 15. Januar bis zum 31. Juli eines jeden Jahres hinausgeht. Weitergehende Klagen hat das Verwaltungsgericht abgewiesen.

Zur Begründung hat die Kammer ausgeführt, die angegriffene Allgemeinverfügung sei nur insoweit rechtswidrig und verletze die Kläger in ihren Rechten, als sie für die gesamte „Badener Wand“ sowie die darunter befindliche Blockschutthalde bis zum Blockschutthaldenweg auch für die Zeit vom 1. August bis zum 14. Januar eines jeden Jahres ein Betretungsverbot regele. Die Allgemeinverfügung finde ihre Rechtsgrundlage in den artenschutzrechtlichen Zugriffsverboten. Danach sei es verboten, wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören, wobei eine erhebliche Störung vorliege, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtere. Ferner sei es verboten, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.

Die Kammer ist zu der Überzeugung gelangt, dass das an der „Badener Wand“ ansässige Wanderfalkenpaar als lokale Population zu qualifizieren sei, dessen Erhaltungszustand sich zum maßgeblichen Zeitpunkt der vorliegenden Entscheidung bereits verschlechtert habe. Die Brutdaten zeigten auf, dass der Bruterfolg seit der Wiederbesiedlung des Felsens rückläufig und zuletzt unter den Wert von 0,7 Jungvögel pro Jahr und Brutpaar gefallen sei, welcher zur Populationserhaltung notwendig sei. Die Kammer sah es als hinreichend wahrscheinlich an, dass diese Verschlechterung maßgeblich auf anthropogene Handlungen in der Zeit vom 15. Januar bis zum 31. Juli zurückzuführen sei. Letztlich sei auch seitens der Kläger nicht bestritten worden, dass das an der „Badener Wand“ ansässige Wanderfalkenbrutpaar während der Phasen der Nestgründung, Brut und Aufzucht vor anthropogenen Störungen zu schützen sei. Das zeige nicht nur der Umstand, dass das bereits durch die Allgemeinverfügung vom 19. April 2017 für den westlichen Teil der „Badener Wand“ in der Zeit vom 15. Januar bis zum 31. Juli eines jeden Jahres statuierte und in der Folgezeit zudem auf freiwilliger Basis räumlich in Richtung Osten erweiterte Betretungsverbot von einem breiten Konsens der betroffenen Interessenträger getragen worden sei. Allerdings sei es trotz der früheren begrenzten Verbotsregelung zu vom Menschen verursachten Störungen der sensiblen Phasen der Nestgründung, Brut und Aufzucht gekommen. Demgegenüber sei jedenfalls vor dem Jahr 2023 kein Uhupaar im Bereich der „Badener Wand“ ansässig gewesen. Ob bereits seit dem Jahr 2023 oder erst ein Jahr später ein im Bereich der „Badener Wand“ ansässiges Uhupaar zu verzeichnen sei, könne dahinstehen. Denn selbst ein seit dem Jahr 2023 dort brütendes Uhupaar könne augenscheinlich nicht den bereits bis 2022 eingetretenen verschlechterten Bruterfolg des Wanderfalken verursacht haben. Durch die mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch anthropogene Handlungen maßgeblich verursachte Verschlechterung des Bruterfolgs werde außerdem der dortige Brutstandort als Fortpflanzungsstätte des Wanderfalken beschädigt.

Entgegen der Auffassung der Kläger sei – so die Kammer – die angegriffene Allgemeinverfügung mit der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe über das Naturschutzgebiet „Battertfelsen beim Schloss Hohenbaden“ vom 30. Juni 1981 und der Bannwald-Verordnung „Battert“ der Forstdirektion Freiburg vom 4. Juni 2002 vereinbar.

Soweit zur Durchsetzung der tatbestandlich einschlägigen Zugriffsverbote des Artenschutzrechts mit der Allgemeinverfügung vom 12. Dezember 2022 für die Zeit vom 15. Januar bis zum 31. Juli eines jeden Jahres ein auf die gesamte „Badener Wand“ einschließlich der darunter befindlichen Blockschutthalde bezogenes Betretungsverbot statuiert worden sei, sei das den Behörden eingeräumte Ermessen rechtsfehlerfrei ausgeübt worden. Das für die Zeit vom 15. Januar bis 31. Juli ausgesprochene Betretungsverbot schränke aus Gründen des Artenschutzes das Interesse der Kläger an einer ganzjährigen Sport- und Freizeitnutzung der „Badischen Wand“ verhältnismäßig ein. Dies gelte auch für die mit der angegriffenen Verfügung im Vergleich zur Verfügung vom 19. April 2017 ausgesprochene räumliche Ausweitung des Verbots auf den östlichen Teil der „Badener Wand“.

Soweit jedoch die streitgegenständliche Allgemeinverfügung über die Zeit vom 15. Januar bis zum 31. Juli eines jeden Jahres hinaus ein Betretungsverbot für die „Badener Wand“ festsetze, sei sie ermessensfehlerhaft. Denn es sei nicht hinreichend wahrscheinlich, dass anthropogene Handlungen in der Zeit vom 1. August bis zum 14. Januar eines jeden Jahres im vom Betretungsverbot umfassten räumlichen Bereich den verschlechterten Bruterfolg des Wanderfalkenpaares maßgeblich verursacht hätten. Störungen des Wanderfalken in den relevanten Phasen der Herbstbalz und Winterruhe wirkten sich nicht in gleicher Weise auf den Bruterfolg aus wie in den sensibleren Nestgründungs-, Brut- und Aufzuchtphase. Insofern fehle es bereits an einer hinreichenden Aufklärung des Ausmaßes und Störungspotentials anthropogener Handlungen durch die Beklagte und das Regierungspräsidium. Ein Betretungsverbot in dieser Zeit sei daher nicht erforderlich und damit unverhältnismäßig.

Das ganzjährige Betretungsverbot sei auch nicht deshalb erforderlich, weil nur so die zum Beklettern der „Badener Wand“ erforderliche Kletterinfrastruktur dauerhaft entfernt bleiben könnte, wodurch sich eine Umgehung des Betretungsverbots effektiver verhindern ließe. Denn der Rückbau der Kletterinfrastruktur sei nicht effektiver als eine während des zeitlich beschränkten Verbots angebrachte „Verschraubung“ der Kletterhaken.

Die Kammer hatte in der mündlichen Verhandlung zwei Sachverständige aus dem Bereich der Ornithologie zu den entscheidungserheblichen Fragen angehört. Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Regierungspräsidium Karlsruhe, war zum Verfahren beigeladen.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die Beteiligten können im Umfang ihres Unterliegens jeweils innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils die Zulassung der Berufung durch den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg beantragen. (JH)

 

Für den Alpenverein stellt dieses Urteil einen erfreulichen Teilerfolg dar. Denn im Ergebnis läuft das Urteil auf die vom Alpenverein vorgeschlagene Lösung einer vollständigen Sperrung der „Badener Wand“ in der Brut- und Aufzuchtzeit der Wanderfalken hinaus, was wiederum hieße, dass zwischen dem 1. August und dem 14. Januar das Klettern an der Wand und das Betreten der Wand (Felsenbrücke) möglich wäre, sofern das Urteil rechtskräftig wird. Die vier Kläger haben bereits signalisiert, dass sie das Urteil akzeptieren. Inzwischen haben das Regierungspräsidium Karlsruhe und die Stadt Baden-Baden verlautbart, dass keine Berufung eingelegt wird. Damit sind die Urteile seit 10.10.2025 rechtskräftig.

Rudolf Schübert

Outdoorkurs/September 2025

Mitte September 2025 konnte mit 5 TeilnehmerInnen nochmals ein
2.5 tägiger Outdoorkurs durchgeführt werden.

Inhalte waren wieder:

Vorstieg im Fels mit ClippenStandplatz einrichten
Umlenken mit “Fädeln” (2 Methoden)
Sichern des Nachsteigers von oben
Abseilen
Naturverträgliches Klettern

Eingeführt wurden diese Techniken in unserer Kletterhalle, in der Praxis geübt am Grafensprung und umgesetzt dann am Bellenstein/Oberkirch.

Hans-Jürgen Reiter

Jugendtour “Stubaier Höhenweg” vom 25. August bis 1. September 2025

Tag 1 – Anreise und Aufstieg zur Starkenburger Hütte

Am 25.08. starteten wir früh um 5:45 Uhr am Bahnhof in Karlsruhe. Über München und Innsbruck ging es mit dem Stubaitalbus hinein ins Tal nach Neustift. Schon während der Fahrt konnten wir die ersten Gletscher bestaunen, was die Vorfreude steigerte. Nach einem kurzen Abstecher zum Supermarkt, um unsere Wasservorräte aufzufüllen, wanderten wir gegen 13 Uhr endlich los.

Der Anstieg stellte sich gleich als erste Herausforderung heraus: bei praller Sonne ging es in 40° Hangneigung nach oben. Durch Pausen, reduziertes Tempo und die Hilfe unserer Wanderstöcke meisterten wir auch dieses Stück – und merkten, dass wir anspruchsvollen Etappen durchaus gewachsen sind. Nach 1.200 Höhenmetern und 5 Kilometern erreichten wir die Starkenburger Hütte. Die reine Gehzeit betrug 3 Stunden, die Wegstrecke selbst war ein verwurzelter Singletrail.

An der Hütte angekommen empfing uns der Wirt mit der klaren Ansage, dass es hier kein WLAN gäbe – für manche von uns zunächst eine kleine Herausforderung, die sich aber bald als Gewinn herausstellte. Die restlichen Stunden bis zum Abendessen verbrachten wir draußen auf den Bänken, erlebten unseren ersten Sonnenuntergang in den Bergen und übten uns später im Kartenlesen und Spielen.

Tag 2 – Von der Starkenburger Hütte zur Franz-Senn-Hütte

Am zweiten Tag starteten wir gemütlich um 8 Uhr. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, strahlender Sonnenschein begleitete uns. Mit 16 Kilometern, 760 Höhenmetern und rund 6 Stunden Gehzeit war die Etappe recht lang.

Der Weg führte uns zunächst steil aufwärts über Geröll bis zum Joch knapp unterhalb der Schlicker Seespitze, dem höchsten Punkt des Tages. Die darauffolgenden Hänge waren zwar grasbewachsen, aber sehr steil mit Absturzgefahr – hier war Trittsicherheit unbedingt erforderlich. Die Aussicht bot uns an diesem Tag einen funkelnden Bergsee, mehrere Gipfel und ein markante Felstürmchen, die in uns Klettersehnsüchte auslöste.

Die Mittagsrast verbrachten wir auf der Seducker Alm. Gestärkt ging es durch die liebliche Graslandschaft mit zahlreichen Bächlein weiter, bis wir gegen 16:30 Uhr die Franz-Senn-Hütte erreichten. Am Abend übten wir das Einnorden der Karte und das Anpeilen umliegender Gipfel mittels Vorwärtseinschneiden mit Kompass und Karte.

Tag 3 – Von der Franz-Senn-Hütte zur Neuen Regensburger Hütte

Nach einem gemütlichen Frühstück starteten wir um 8 Uhr. Zunächst verlief der Weg moderat ansteigend, ehe wir vor einem großen sich aufsteilenden Geröllfeld die Helme aufsetzten, um uns vor möglichem Steinschlag zu schützen. Nach 636 Höhenmetern Aufstieg trafen wir auf den Grat, an dem wir eine längere Mittagspause einlegten.

Der Abstieg war anfangs steil, wurde aber zunehmend angenehmer. Kurz vor der Neuen Regensburger Hütte schliefen ein paar Schafe direkt auf dem Weg – ein willkommenes Fotomotiv. Gegen 15 Uhr erreichten wir die Hütte. Die reine Gehzeit betrug etwa 5 Stunden.

Am Abend diskutierten wir die Wetterprognose, die nicht günstig war. Nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt beschlossen wir dennoch, weiterzugehen. Zwei ältere Wanderer baten uns, sich am nächsten Tag anschließen zu dürfen.

(Hintergrund: Die dritte Etappe zählt zu den längeren und anspruchsvolleren Abschnitten des Stubaier Höhenwegs. Von der Neuen Regensburger Hütte wandert man dem Hohen Moos entlang bis zum Falbesoner See. Danach beginnt der steile Anstieg zum Grawagrubennieder, dem höchsten Punkt des Höhenwegs. Diese Passage gilt als die Schlüsselstelle der gesamten Tour.)

Tag 4 – Über den Grawagrubennieder zur Dresdner Hütte

Um der Schlechtwetterfront zuvorzukommen, starteten wir bereits um 6:30 Uhr. Anfangs verlief der Weg sanft, doch bald begann der eigentliche Anstieg über große Felsblöcke und gesicherte Passagen mit Stahlseilen. Wir waren guter Dinge und freuten uns, endlich mal etwas kraxeln zu dürfen. Außerdem bestaunten wir das Eis, das sich direkt unter dem Schutt befand, und eine steile, etwa 10 Meter hohe Abschlusskante bildete.

Mit dabei waren die beiden älteren Wanderer, die sich uns am Vorabend anschließen wollten. Wir hatten im Vorfeld diskutiert, ob wir uns dadurch rechtlich in eine „Garantenstellung“ begeben würden. Wir hatten die beiden allerdings bereits in der Hütte darauf hingewiesen, dass wir für sie keine Verantwortung übernehmen könnten. Zum Glück erwiesen sich die beiden als absolut fit; sie brauchten uns gar nicht und konnten auch gut unser Tempo mitgehen.

Nach rund 1.000 Höhenmetern erreichten wir den Grat am Grawagrubennieder –  die Schlüsselstelle des Stubaier Höhenwegs. Leider blies dort ein starker Wind, sodass wir uns sofort wärmer einzogen und zügig an den Abstieg machten. Nach weiteren 1.200 Höhenmetern im Abstieg glaubten wir, es geschafft zu haben – doch dann wartete noch ein letzter Anstieg vorbei an einer alpinen Baustelle über eine breite Schotterpiste zur Dresdner Hütte. Dieses Stück glich einem Mentaltraining: Wie Straßenfeger Beppo (aus dem Roman Momo von Michael Ende) konzentrierten wir uns nur auf das jeweils nächste Stück direkt vor unseren Füßen, schauten nicht nach oben, und so kamen wir leichter voran.

Der Abstieg führte uns durch eine karge, von Felsen und Geröll geprägte Landschaft, die beinahe wie eine Mondlandschaft wirkte. Dabei wurde uns eine wichtige Erkenntnis bewusst: So sieht ein Skigebiet im Sommer aus – die Umgebung war faszinierend in ihrer Rohheit, gleichzeitig aber lag eine eigenartige, fast drückende Stimmung über dem Gelände. Nach insgesamt sieben Stunden Gehzeit und rund vierzehn Kilometern Fußmarsch erreichten wir schließlich die Dresdner Hütte. Dort trafen wir erneut auf die Mädelsgruppe, und wir ließen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen, während wir die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren ließen.

Tag 5 – Von der Dresdner Hütte zur Sulzenauer Hütte

Am Freitag stand eine kürzere Etappe auf dem Plan. Mit 6,3 km, 460 Höhenmetern Aufstieg und 560 Höhenmetern Abstieg waren wir rund 3 Stunden Gehzeit unterwegs. Der Weg führte vorbei an der Beilspitze, teils ausgesetzt, mit Seilversicherungen und deutlicher Absturzgefahr – Trittsicherheit war auch hier wieder gefordert, besonders bei Nässe. Nach dem Aufstieg wurden wir mit einem Blick zurück auf die Dresdner Hütte und einen riesigen Regenbogen, der sich über das Tal spannte, belohnt.

Der Blick auf den schwindenden Sulzenauferner und den Fernerstube erschütterte uns – die Geschwindigkeit, mit der das Eis zurückgeht, wurde uns eindringlich bewusst. Während einer Pause stärkten wir uns mit Brombeerchips und machten ein Gruppenfoto mit dem Gletscher im Hintergrund. Schließlich erreichten wir die Sulzenauer Hütte, wo uns heiße Schokolade und Kaiserschmarrn stärkten. Abends zog ein Gewitter auf, das die Berge in dramatisches Licht tauchte.

Tag 6 – Entscheidung an der Nürnberger Hütte

Der nächste Morgen begann kalt, nass und neblig. Mit zwei Auf- und zwei Abstiegen wartete eine mühsame Etappe auf uns. Die reine Gehzeit betrug 3 Stunden, doch sie hatte es in sich.

Schon am moderaten Anstieg lag Schneegraupel, die Wege waren oft zu Bächen geworden, und im Schlamm sanken wir stellenweise zentimetertief ein. Auf dem Gletscherschliff und den Rundhöckern war es noch unangenehmer: Jeder Schritt musste mit größter Vorsicht gesetzt werden, und die schlammigen Schuhe machten die ganze Sache noch rutschiger. Die Kälte und Nässe fraß sich trotz Imprägnierung langsam in unsere Schuhe und demoralisierte uns.

Auch am letzten Stück hoch zum Niederljoch gab es ausgesetzte Stellen mit Seilversicherung, doch noch beschwerlicher war der rutschige Abstieg über die nassen Rundhöcker. Teils schoben wir uns wir mit möglichst viel Körperkontakt wie beim Caving am Stein entlang, um Rutschpartien zu vermeiden. Mehrere Teilnehmende rutschten dennoch aus – glücklicherweise ohne Verletzungen, aber mit Schrecken und verbogenen Stöcken. So waren wir alle heilfroh, als sich schließlich unter uns die Nürnberger Hütte auftat, und drängten ins Warme, während sich um uns alles zu einer undurchdringlichen Nebelwand schloss. Wir zogen ehrlich Bilanz und beschlossen, dass wir unter diesen Umständen (einige Teilnehmende hatten Angst, zu stürzen) nicht zur Bremer Hütte weitergehen würden. Also entschieden wir, die geplanten Hütten (Bremer und Innsbrucker Hütte) zu stornieren und zwei Nächte auf der Nürnberger Hütte zu bleiben. Auch die Logistik spielte eine Rolle: Von der Bremer Hütte wäre ein Abstieg mit ÖPNV schwierig gewesen, und unser Zug von Innsbruck nach München musste erreicht werden. Deshalb beschlossen wir, dass an diesem Punkt der Stubaier Höhenweg für uns zu Ende sein würde.

Diese Entscheidung war ein wichtiges Learning: In den Alpen gibt nicht der Mensch, sondern die Natur den Takt vor. Sicherheit und Zusammenhalt sind wichtiger als Ehrgeiz.

Tag 7 – Ein Erkundungstag bei der Nürnberger Hütte

Der nächste Morgen präsentierte sich strahlend klar, keine Spur mehr von Nebel. So nutzten wir den Ruhetag zum Erkunden der Umgebung. Einige wagten sich in einen nahegelegenen Klettersteig, andere wanderten in Richtung der italienischen Grenze, zur Cresta Rossa (3.099 m), und nahmen sogar ein erfrischendes Bad in einem Gletschersee.

Tag 8 – Abstieg nach Ranalt und Heimreise

Am letzten Tag stiegen wir in etwa 2,5 Stunden nach Ranalt ab. Der Weg führte uns durch blühende Almwiesen, vorbei an grasenden Haflingern, Kühen und Ziegen. Wir warfen noch mehrmals unsere Blicke zurück auf die schwindende Schönheit der eisigen Alpenkronen, und waren mit tiefer Dankbarkeit erfüllt, dass sich uns diese wilde, epische, aber auch zerbrechliche Landschaft in so vielen Facetten gezeigt hatte.

 

Helene Sturm, Sira Rücker, Johanna Busch, Friederike Kriener, Martha Rieger, Jan Franke, Vanessa Weegmann (Autorenteam der JDAV)

Battert-Gottesdienst bei schönem Herbstwetter

Der traditionelle Berggottesdienst am Battert, der am Sonntag, 28. September stattfand, war wieder ein besonderes Erlebnis. Pfarrerin Susanne Bahret von der evangelischen Kirche und Diakon Wolfgang Neiß von der Reblandgemeinde der katholischen Kirche feierten mit den Besuchern bei bestem Herbstwetter einen atmosphärisch und inhaltlich dichten und gehaltvollen ökumenischen Gottesdienst.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen die Worte “von der falschen und der rechten Sorge” aus der Bergpredigt Jesu’ (Matthäus 6, Vers 19-34):

“…Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?

Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht.

Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen….”

Pfarrerin Susanne Bahret wies im ersten Teil der  Predigt auf die berechtigten Sorgen um die Zukunft hin. Sei es die Klimaveränderung und die fortschreitende Zerstörung der Lebensgrundlagen, seien es die Kriege in der Ukraine oder im Gaza-Streifen, die uns täglich in den Nachrichten mit schrecklichen Bildern vor Augen geführt würden. Gefährdet sei auch der gesellschaftliche Zusammenhalt und der oft fehlende gegenseitige Respekt im Umgang miteinander. Die klimatischen Veränderungen seien gerade im Alpenraum besonders dramatisch. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an den riesigen Bergsturz im Lötschental, der im vergangenen Mai ein ganzes Dorf verschüttet hatte und an die Wasserknappheit auf manchen Hütten, die uns Bergsteiger unmittelbar betreffen.

Diakon Wolfgang Neiß verdeutlichte im zweiten Teil der Predigt, was “die Sorge mit uns macht”. Sie mache uns ängstlich, lähme und blockiere uns. Sie nähre unseren Zweifel an Strukturen und Institutionen; sie zerstöre das Vertrauen in die Zukunft.

Jesu fordere uns aber auch nicht zu einem naiven Gottvertrauen auf: Wir sollten und dürften gut vorsorgen für unser Leben, eben mit Augenmaß. Es brauche Menschen, die Mut machten, die die Hoffnung nicht verlören und die ihre Fröhlichkeit nicht gegen Frust eintauschten. Frustrierte Menschen würden kaum zu Vorbildern für einen Lebensstil, der die Ressourcen schone und trotzdem nicht als Verzicht und Entsagung verstanden werde, so Diakon Neiß.

 

Die Bergwacht Schwarzwald, Ortsgruppe Baden-Baden, hatte wieder in bewährter Weise den Shuttle-Service für die Musiker und gehbehinderte Besucher übernommen. Musikalisch stimmungsvoll umrahmt und begleitet wurde der Gottesdienst von vier Mitgliedern der Bläsergruppe des Musikvereins MV Harmonie Baden-Baden-Balg. 

Klettersteigrunde in den Pala – Dolomiten vom 4. bis 9. August 2025

Bei dieser Runde lief von Anfang an einiges nicht nach Plan, trotzdem
war es dann für ( fast ) alle eine gelungene Bergwoche in einer wenig
bekannten Region der Dolomiten.
Schon bei der Hüttenbuchung stellte sich im Herbst davor heraus,
dass einige der Hütten im ursprünglich geplanten Gebiet der Drei
Zinnen ausgebucht waren und so änderte sich das Ziel, nun ging es in
die Palagruppe im Südosten der Dolomiten. Die zweite Änderung kam
dann wenige Tag vor dem Start: Rolf, der die Tour geplant und
ausgeschrieben hat, konnte krankheitsbedingt nicht mit.
Glücklicherweise konnte Christophe recht spontan zusagen und so
waren wir wieder komplett.
Um die lange Autofahrt etwas aufzulockern, begingen wir im
Vinschgau bei Latsch den kurzen Tisser – Klettersteig. Ein größerer
Umweg dorthin lohnt eher nicht, aber er liegt direkt am Weg und
macht Spaß.
Vom ersten Stützpunkt, dem Rifugio Cereda, eher Berghotel als Hütte
fuhren wir ins Val Canali und gingen dort zuerst den Cacciatore und
danach den Dino Buzzati – Klettersteig, beides Steige der
Schwierigkeit B / C mit kurzen Einserkletterstellen. Auf dem Rückweg
zum Parkplatz passierte dann leider Martin ein Missgeschick, er trat
auf einen lockeren Stein, dann auf den nächsten, stürzte und trug
eine Kopfverletzung davon. Weiterlaufen war in dem steilen Gelände
keine Option und so kam er in den zweifelhaften Genuss eines
Freifluges und einer Untersuchung im Klinikum in Trient. Zum Glück
ohne größere Folgen, die Tour war für ihn allerdings zu Ende. Die
Bergrettung funktioniert auch dort unten sehr professionell und
freundlich, allerdings hätten wir ohne die Italienischkenntnisse von
Christophe mehr Probleme gehabt.
Am nächsten Tag fuhren wir dann nach San Martino di Castrozza und dort mit der Bahn hinauf zur Rosettahütte, die man nach kurzem
Fußmarsch erreicht. Es war auf der Palahochebene, einer skurrilen
und faszinierenden Mondlandschaft recht neblig, sodass nur längere
Spaziergänge um die Hütte unternommen wurden.
Den für den nächsten Tag geplanten langen Klettersteig Bolver – Lugli
sparten wir uns, die Zeitangaben im Führer konnte unsere Gruppe
nicht erreichen. Dafür gingen wir am nächsten Tag eine Bergrunde
über einen kurzen Klettersteig am Passo Ball, die urige Rifugio
Pradidali und über den Passo Pradidali basso zurück, eine
landschaftlich herausragende Tour durch eine wilde abweisende
Umgebung.
Am Freitag stand dann die Königsetappe auf dem Plan. Zuerst über
bekanntes Terrain, dann den Klettersteig Nico Gusella hoch zur Cima
Val de Roda, dort fantastische Ausblicke über die südlichen Dolomiten
und dann runter über den Klettersteig Velo zum Rifugio Velo della
Madonna. Diese kleine sympathische Hütte liegt direkt unter den
Wänden der Cima di Madonna und des Sass Maor. Hier wurde
Klettergeschichte geschrieben.
Leider ging es am nächsten Morgen zurück nach San Martino und
dann den langen Weg nach Hause.

Fazit: Die Klettersteige in der Pala lohnen sich sehr, die Landschaft ist
wild, die Hütten italienischer als in Südtirol, das Essen ist klasse und an den Steigen war nirgends viel los und das in der ersten
Augustwoche. Herzlichen Dank an Rolf fürs Planen und Martin,
Christophe, Felix, Bernhard und Sven fürs Mitgehen.

Karl Linz

Die neue “Zeitschrift Sommer 2025” ist digital verfügbar…

Der meteorologische Sommer ist vorbei, der kalendarische noch nicht. Insofern können wir den geplanten Erscheinungstermin „Sommer 2025“ für unsere „Zeitschrift“ hoffentlich noch einhalten.

Das neue Heft hat 44 Seiten und enthält wieder interessante Tourenberichte, ein Porträt und viele Informationen. Der Versand der Zeitschrift wird voraussichtlich ab Mitte September erfolgen.

Wir würden uns in diesem Zusammenhang freuen, wenn wir neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Redaktionsteam begrüßen könnten. Insbesondere seitens der Jugend wäre eine Mitarbeit in der Redaktion wünschenswert.

Die Redaktion

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